Mittwoch, 9. April 2014

Familienbett

Ich habe letztens einen berührendes Statement für das Familienbett von Herzmutter gelesen. 

Bei uns ist schlafen ein großes Thema. Als Emil auf die Welt gekommen ist, war klar, der trennt sich nicht von seiner Mutter. Schon im Krankenhaus lag er in meinem Bett oder eben auf meinem Bauch oder meiner Brust. Wir kamen nach Hause und hatten ein Beistellbett. Hmmmm.... sah schön aus. Emil wedelte allerdings immer so herzhaft im Schlaf mit den Armen, dass er sich am Bettchen stiess. Zudem hatte ich eigentlich meinen Kopf mit im Beistellbett, weil so kleine Kinder machen ja Geräusche, wo man als Neumutter nicht weiß, ob es so sein soll. Also bauten wir aus Stillkissen und Decken ein Nest zwischen unseren Köpfen und schliefen mit einer Hand am Kind. So schlief er ruhiger, wir ruhiger. Emil war auch ein "Schreikind". Wobei ich den Begriff schlecht gewählt finde. Er hatte sich bei der Geburt eine Muskelzerrung geholt. Keiner hat es gemerkt und der Zauberosteopath hat  dann unser Familienleben gerettet. Jedenfalls war und ist Emil ein Körperkontaktler. Im wachen Leben, aber auch im Schlaf. Wir sind umgezogen und Emil hatte sein eigenes Zimmer. Hier schlief er auch, allerdings schlief er schon beim Fläschengeben ein. Das heißt, wenn er dann wach wurde, zog er um in unser Bett. 
Dann hatten der Lieblingsmann und ich uns mal eingebildet, dass jedes Kind schlafen lernen kann. Was für ein Quatsch. Emil nicht. Emil schrie bis er sich übergab oder (da konnte er schon stehen) umfiel und sich die Lippe aufschlug. Ich halte das Buch inzwischen für Körperverletzung. Denn Kinder wollen und brauchen Nähe, insbesondere im Schlaf.
Inzwischen ist es so, dass wir Emil abends fragen, wo er schlafen möchte. Am Ende schläft er bei uns. Er dreht sich im Bett und sucht immer seine Eltern. Vorletzte Nacht bin ich in sein Bett gezogen, weil er nun mein Kopfkissen und meine Decke hatte. Allerdings hat er das Nachts um zwei geschnallt und saß im Bett und musste erst glaubhaft von seinem Papa versichert bekommen, dass alles gut ist. 
Er wacht auch auf, wenn sein Papa das Bett verlassen hat und die Bettseite kalt wird. Das heisst 10 nach fünf ist hier unter der Woche Ende mit Schlafen. Am Wochenende schafft er es aber manchmal bis sieben. 
Im Endeffekt finde ich es schön, dass er bei uns im Bett ist. Ich mag es mit ihm noch zu lesen und dank beleuchteten e-books kann ich auch im Halbdunklem lesen. Zwischendurch habe ich mich manchmal geärgert, da andere Kinder ja anscheinend ohne Probleme im eigenen Bett schlafen und nach der Geschichte wach alleine einschlafen. Allerdings braucht Emil meine oder Papa`s Hand zum einschlafen  und inzwischen nutze ich die Zeit zum lesen und es ist schön, wenn die Augen dann zuklappen und der kleine Kerl schlummert. 

Wenn ich ihn am nächsten Morgen frage, was er geträumt hat, kommt übrigens "Von dir, dass du mein Herzblatt bist." Und für diesen Satz machen wir das so weiter. 

Im Übrigen schläft Emil auch nirgendwo anders ohne seine Eltern. Seine Begründung: "Ich wohne hier ja nicht!". Vielleicht bringt die baldige Kita-Übernachtung etwas. ;-)

Übrigens
Besucherritze: Ein ungewöhnliches Schlaf-Lern-Buch macht uns Eltern hier auch ganz klar Mut. Und sehr empfehlenswert!

1 Kommentar:

Herzmutter hat gesagt…

Danke für die Erwähnung - du hast auch einen sehr berührenden Beitrag geschrieben! Ich finde es auch immer sehr schön, von anderen "Familienbettlern" zu lesen - so viel Wärme und Liebe zu dem eigenen Kind, das muß einen ja berühren :)

Liebe Grüße, Janina