Mittwoch, 18. Juni 2014

Loslassen und neu anfangen

Jetzt ist es amtlich. Die Umschulung steht. Es fehlt noch ein Termin, aber der kommt ganz sicher. Nun macht mein Gehirn Quickstep, denn dann ist alles ein bisschen anders. Und das Gedankenkino ist nicht mehr bei der Werbung, sondern wirklich mittendrin.
Variante eins ist, dass ich das Gedankenkino laufen lasse, mich zurücklehne und mir Angst machen lasse. Neeeee!!!
Variante zwei ist, ich denke positiv, rede mit allen und spreche Abläufe ab und organisiere ein bisschen um. Habe Vertrauen in mein Umfeld und den Lieblingsmann, dass es wird. Und es wird. Ich bin mir sicher. Und ich freue mich wie Bolle und freue mich und freue mich.

Ich nehme Variante zwei!

PS: Das Kind hatte Kindergartenübernachtung. Der Ursprungsplan war, der Lieblingsmann und ich gehen indisch essen. Es wurde: Dinge erledigen, ich werde hibbelig und denke ständig das Handy geht aus. Wir gehen nicht essen, wir bestellen Pizza, halb neun werde ich fast wahnsinnig, der Lieblingsmann und ich setzen uns ins Auto ( ich habe eine großgeblümte Haremshose an), drehen eine Runde um den Kindergarten, sehen das allerliebste Kind die Treppe hochgehen, ich beruhigt, halten am Rewe, kaufen Getränke, wollen um den See spazieren, der Lieblingsmann erspäht im Biergarten, dass irgendein Fussballspiel gleich anfängt, wir drehen um und sitzen 32 Sekunden nach Anpfiff auf dem Sofa. Aber wir haben tief und fest geschlafen.

Sonntag, 8. Juni 2014

um nicht wahnsinnig zu werden

1. ich lege mich in Emils Bett und er bekocht mich und ist mein Arzt. So bekomme ich noch ein Küsschen und er kuschelt mit mir.
2. Der Lieblingsmann und Emil verschwinden zum Fahrrad fahren, Spielplatz oder Auto putzen
3. Die Ping-Oma kommt und ich bin raus, da Emil viel lieber mit ihr spielt.
4. Anscheinend hat das arme Kind auch erkannt, dass Mama keinen Spieltrieb hat und ich darf mich in sein Zimmer setzen und stricken und häkeln und er spielt.
5. Wir machen die Hausarbeit eben zusammen.
6. Wir gucken bestimmt zu  viel Fernsehen.
7. Wir gehen beide Eis essen, das hilft uns immer.
8. Wir müssen eben Mittagsschlaf machen, ansonsten geht hier nüscht.
9. Wir liegen im Bett und lesen.
10. Emil und ich sind Monk und lieben Gewohnheiten, daher am Besten ist bei uns alles wie immer.
11. Ich gehe in die Muckibude und habe meine Ruhe.
12. Emil ist anderthalb mal die Woche nachmittags bei den Großeltern.
13. Wir kitzeln uns ab.
14. Ich beisse in seine Po-Backe.
15. Bis 20 zählen und nochmal von vorne.

Ein Beitrag zur Herzmutter.


Mittwoch, 4. Juni 2014

wo bleiben die Mütter

Im Moment kursiert unter den Blog-Müttern anscheinend das "Es fällt mir alles schwer, das darf aber nicht sein" Virus. 

Hmmmm. Als ich mit Emil in Elternzeit war, dachte ich auch immer, warum fällt es mir so schwer eine "gute" Mutter zu sein. Liebe ich mein Kind nicht, weil ich die Ankunft des Lieblingsmannes herbeisehne? Warum bin ich immer so müde? Warum ist spazieren gehen und Spielplatz so langweilig? Warum sieht frau in den Medien nicht auch mal solche Mütter? 

Inzwischen denke ich, dass jeder seine eigene Messlatte baut. Klar, das Kind bekommt immer noch kein Tüten essen und ich bin nicht konsequent, wenn es um die Frage geht in welchem Bett schläft das Kind. Aber ich bin konsequent dabei, wenn es darum geht meinem Augenstern eine sichere Basis zu geben. Emil weiß, er wird geliebt, geachtet und respektiert, seine Eltern beschützen ihn und lassen ihn ausprobieren. Er wird von seiner Familie geliebt und er weiß der Hafen ist sicher. 

Emil ist es egal, ob sein Essen bio ist. Ihm ist egal, ob seine Sachen gebügelt sind und ihm ist egal, ob das jetzt alles so richtig ist. 

Ihm  ist wichtig, dass mit  ihm gelacht wird. Er dabei ist und das es Zeit für ihn gibt. Ihm ist wichtig, dass er Teil von uns ist und (fast) alles mitmachen darf. Ihm ist wichtig, das er nicht angeschimpft wird und das alles friedlich ist. 

Mama`s, warum machen wir uns das Leben so schwer? Sobald wir unser Kind lieben und ihm das zeigen und ihm die Welt zeigen ohne unsere Kinder fallen zu lassen ist doch alles gut. 

Meine schweren Momente waren zum großen Teil durch die Schilddrüse bedingt, aber auch von dieser inneren Messlatte, die niemand aufgestellt hat, ausser ich. 

Dabei vergessen wir oft, was wir leisten. Wir organisieren, backen, kochen, räumen, putzen, spielen, trösten, verhandeln, lesen vor, setzen uns gegen Maulzwerge durch, bekämpfen Monster, spielen Chauffeur, sorgen uns, weinen mit, malen, basteln, spielen Auto, sorgen uns.

Und dann sind wir einfach Menschen und das ganz besondere "Wir sind Frauen!". Wir können  vieles, aber müssen wir alles machen? Nein! Hier bleiben Sachen jetzt liegen, damit der Lieblingsmann das machen kann. Warum? Weil ich mit 32 eine Ausbildung mache und meine Jungs müssen dann zwei Jahre tapfer sein. Und das werden sie schaffen. Warum, weil sie meine Jungs sind und ich dann nur noch die Sachen mache, die für uns wichtig sind und nicht für meine innere Messlatte.