Mittwoch, 4. Juni 2014

wo bleiben die Mütter

Im Moment kursiert unter den Blog-Müttern anscheinend das "Es fällt mir alles schwer, das darf aber nicht sein" Virus. 

Hmmmm. Als ich mit Emil in Elternzeit war, dachte ich auch immer, warum fällt es mir so schwer eine "gute" Mutter zu sein. Liebe ich mein Kind nicht, weil ich die Ankunft des Lieblingsmannes herbeisehne? Warum bin ich immer so müde? Warum ist spazieren gehen und Spielplatz so langweilig? Warum sieht frau in den Medien nicht auch mal solche Mütter? 

Inzwischen denke ich, dass jeder seine eigene Messlatte baut. Klar, das Kind bekommt immer noch kein Tüten essen und ich bin nicht konsequent, wenn es um die Frage geht in welchem Bett schläft das Kind. Aber ich bin konsequent dabei, wenn es darum geht meinem Augenstern eine sichere Basis zu geben. Emil weiß, er wird geliebt, geachtet und respektiert, seine Eltern beschützen ihn und lassen ihn ausprobieren. Er wird von seiner Familie geliebt und er weiß der Hafen ist sicher. 

Emil ist es egal, ob sein Essen bio ist. Ihm ist egal, ob seine Sachen gebügelt sind und ihm ist egal, ob das jetzt alles so richtig ist. 

Ihm  ist wichtig, dass mit  ihm gelacht wird. Er dabei ist und das es Zeit für ihn gibt. Ihm ist wichtig, dass er Teil von uns ist und (fast) alles mitmachen darf. Ihm ist wichtig, das er nicht angeschimpft wird und das alles friedlich ist. 

Mama`s, warum machen wir uns das Leben so schwer? Sobald wir unser Kind lieben und ihm das zeigen und ihm die Welt zeigen ohne unsere Kinder fallen zu lassen ist doch alles gut. 

Meine schweren Momente waren zum großen Teil durch die Schilddrüse bedingt, aber auch von dieser inneren Messlatte, die niemand aufgestellt hat, ausser ich. 

Dabei vergessen wir oft, was wir leisten. Wir organisieren, backen, kochen, räumen, putzen, spielen, trösten, verhandeln, lesen vor, setzen uns gegen Maulzwerge durch, bekämpfen Monster, spielen Chauffeur, sorgen uns, weinen mit, malen, basteln, spielen Auto, sorgen uns.

Und dann sind wir einfach Menschen und das ganz besondere "Wir sind Frauen!". Wir können  vieles, aber müssen wir alles machen? Nein! Hier bleiben Sachen jetzt liegen, damit der Lieblingsmann das machen kann. Warum? Weil ich mit 32 eine Ausbildung mache und meine Jungs müssen dann zwei Jahre tapfer sein. Und das werden sie schaffen. Warum, weil sie meine Jungs sind und ich dann nur noch die Sachen mache, die für uns wichtig sind und nicht für meine innere Messlatte. 

Keine Kommentare: